Sonntag, 3. Januar 2010

Observatorium Paranal





Den Jahreswechsel feierten Gerd und ich diesmal in strahlendem Mondschein, auf 2500 Meter Höhe in der Atacamawüste. Das Paranal Observatorium der ESO , errichtet auf einer künstlichen Plattform des Cerro Paranal , liegt 1000 km von Santiago entfernt in der trockensten Wüste der Welt. Gerd hatte viele Verträge dieses Projektes in der Bauphase betreut und konnte nun endlich mit eigenen Augen sehen, woran er viele Jahre gearbeitet hatte. In eine grandios einsame Steinwüste, einer Marslandschaft ähnlich, eingebettet, liegt das Basiscamp mit den Wartungshallen, der Energieversorgungsanlage, einem Hubschrauberlandeplatz und der Residencia, die halb in den Berg hinein gebaut wurde. In diesem architektonisch beeindruckenden Gebäude, das optisch mit der Wüstenlandschaft verschmilzt, befinden sich die Unterkünfte für die ca. 130 Ingenieure und Wissenschaftler, die in Paranal arbeiten, ebenso wie für die Astronomen aus aller Welt, die zur Beobachtung anreisen. Über den Pool mit einer tropischen Gartenanlage im Zentrum der Residencia spannt sich eine lichtdurchlässige Kuppel, die bei Sonnenuntergang komplett abgedunkelt wird, ebenso wie jedes Fenster und jede Tür, damit kein Streulicht die nächtliche Arbeit der Teleskope beeinträchtigt. Fünf Kilometer oberhalb stehen das Kontrollgebäude, die vier grossen Teleskopanlagen mit ihren 8m Spiegeln und die vier kleinen Auxiliary Teleskope. Bei Sonnenuntergang konnten wir das sich täglich wiederholende spektakuläre Schauspiel beobachten : Wie von Geisterhand öffnen sich die Dächer und Seitenwände der Domes, die die kostbaren Spiegel beherbergen. Mit unglaublich weichen und langsamen Bewegungen dreht sich das Teleskop dem Sternenhimmel entgegen, bereit, um 14,7 Milliarden Lichtjahre in unser Universum hinauszublicken.......auf Exoplaneten, Braune Zwerge, Sternenwinde und Schwarze Löcher......um eines Tages vielleicht das Rätsel unserer gesamten Existenz zu lösen.........

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