Dienstag, 26. Januar 2010
Aber wir machen Fortschritte !!
So kleine Spezialübungen, die Gabriela sich für uns ausdenkt, wirken sehr auflockernd auf den Unterricht :)
Traben ohne Sattel, Steigbügel und Zügel ebenfalls.... Gerd war ganz glücklich mit seiner grossen Schwarzen !
Zur Belohnung gings dann noch ins Gelände, aber mit voller Montur, und wir genossen den herrlichen Blick auf Santiago in der beginnenden Dämmerung.
Sonntag, 24. Januar 2010
Cajon del Maipo
Südwestlich von Santiago liegt der Cajon del Maipo, eine tiefe Schlucht, die der Rio Maipo in die Vorkordilleren gegraben hat. Dieses beliebte Naherholungsziel der Santiaginer bietet neben einer eindrucksvollen Landschaft viele Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel Wandern, Reiten, Fischen, Rafting und sogar eine besondere Überraschung an....... Eigentlich wollten wir , Gerd, Martina und ich, ein Rodeo besuchen, das in San Jose de Maipo, dem verträumten Hauptort des Tals stattfinden sollte. Doch wir konnten es, trotz intensiver Suche, nirgends finden. Die Einheimischen nickten freundlich mit dem Kopf und deuteten in alle Richtungen : " Si, rodeo, si....." Ob sie wirklich etwas wussten oder nur hilfsbereit wirken wollten, war nicht ganz klar. So fuhren wir immer weiter, die Strasse verwandelte sich in eine abenteuerliche Schotterpiste und es ging stetig bergauf. Unsere Enttäuschung tapfer hinunterschluckend, wurden wir mit dem einmaligen Blick auf den "El Yeso" See belohnt, der in 3000 m Höhe in leuchtendem Blau erstrahlte. Ein paar Kilometer dahinter liegt schon Argentinien. Immer wieder wurde unser sich mühselig abrackernder Peugeot von verstaubten Pick-ups überholt, die , wir glaubten unseren Augen kaum zu trauen, Surfboards dabei hatten ! Und tatsächlich konnten wir am Ostufer des langestreckten Sees Surfer und Kiter beobachten. Sicherlich ist das der höchstgelegenste Windsurfspot der Welt ! Auf der Rückfahrt kamen wir an kleinen Ziegenfarmen vorbei und staunten, wie diese genügsamen Wiederkäuer mit der kargen Bergkost auskommen. Das einzige Pferd, das wir an diesem Tag aus nächster Nähe zu Gesicht bekamen - war ein verwitterter Schädel am Strassenrand.......
Samstag, 16. Januar 2010
Hommage an Pina Bausch
Die bedeutendste Choreografin der Gegenwart starb überraschend am 30. Juni 2009, kurz nach der Uraufführung ihres neuesten Stückes.
Pina Bausch, geboren 1940 in Solingen, studierte Tanz an der Essener Folkwangschule und erhielt anschliessend ein Stipendium für die berühmte Juilliard School in New York. 1976 wurde sie von der Wuppertaler Bühne engagiert und das Tanztheater Pina Bausch war geboren, Sie entwickelte einen eigenen, unverwechselbaren Stil, der Gesang, Pantomime, Artistik, aber auch Alltagsgesten zu einer neuen Kunstgattung, dem Tanztheater zusammenfügte. Ihr war wichtig , Gefühle, Konflikte, Widersprüche aufzudecken, auf eine anrührende , aber auch radikale Weise.
" Mich interessiert nicht so sehr, wie sich Menschen bewegen, sondern WAS sie bewegt "
Die Werke der letzten Jahre entstanden aus der Auseinandersetzung mit und der Inspiration durch ferne Länder, die sie regelmäßig bereiste. Mit ihren Tänzern erarbeitet Pina Bausch ein neues Stück von innen heraus, mit viel Improvisationen und Verbesserungen. Ein Stück war nie fertig, es entwickelte sich ständig weiter.
Zu Chile hatte sie eine besondere Beziehung : Seit 1980 lebte sie mit Ronald Kay, einem chilenischen Dichter und Literaturprofessor zusammen. Im Frühjahr 2009 , auf einer ausgedehnten Chilereise, sammelte sie Material und Ideen für ihr jüngstes Stück, das traditionell erst Monate nach der Uraufführung einen Namen bekommt. Wir hatten das grosse Glück, " Como el musguito en la piedra, ay, si, si, si.." (Wie das Moos auf dem Stein ) im prächtigen Teatro Municipal erleben zu können. Zutiefst beeindruckt und vollständig in den Bann gezogen, verbrachten wir 2,5 Stunden in einer anderen Welt.
Hier bekommt ihr einen Eindruck , was das Stück vermittelt :
http://www.youtube.com/watch?v=hR_AoUUCG_g&feature=PlayList&p=CED9FEC38EF3F9B6&playnext=1&playnext_from=PL&index=37
Während des frenetischen Schlussapplauses fassten sich die Tänzer an den Händen und weinten....Pina fehlte....
Sonntag, 10. Januar 2010
Mercado Central
Im prunkvollen, 1872 eröffneten "Bauch von Santiago" gibt es nicht nur die reichste Auswahl an frischem Fisch und Meeresfrüchten, man kann sie dort auch gleich verspeisen. Das filigrane Eisengebäude , von Gustave Eiffel ( ja, genau der !) entworfen, wurde in England gefertigt und in Teilen nach Chile verschifft. Im "Don Augusto", einer chilenischen Institution, treffen sich täglich Geschäftsleute, Grossfamilien und Touristen, um congrio ( Seeaal), reineta ( eine Art Flunder), machas ( kleine Miesmuscheln ), gambas und langostos zu speisen. Die Mischung aus quirligem Markttreiben, den "Düften" des Meeres , den Klängen von südamerikanischer Folklore und den originellen Kellnern gibt diesem Ort das ganz besondere Flair.......Wir hatten einen fröhlichen Nachmittag mit Martina, Jenny und Giorgio ! Und wann kommt IHR ?
Sonntag, 3. Januar 2010
Observatorium Paranal
Den Jahreswechsel feierten Gerd und ich diesmal in strahlendem Mondschein, auf 2500 Meter Höhe in der Atacamawüste. Das Paranal Observatorium der ESO , errichtet auf einer künstlichen Plattform des Cerro Paranal , liegt 1000 km von Santiago entfernt in der trockensten Wüste der Welt. Gerd hatte viele Verträge dieses Projektes in der Bauphase betreut und konnte nun endlich mit eigenen Augen sehen, woran er viele Jahre gearbeitet hatte. In eine grandios einsame Steinwüste, einer Marslandschaft ähnlich, eingebettet, liegt das Basiscamp mit den Wartungshallen, der Energieversorgungsanlage, einem Hubschrauberlandeplatz und der Residencia, die halb in den Berg hinein gebaut wurde. In diesem architektonisch beeindruckenden Gebäude, das optisch mit der Wüstenlandschaft verschmilzt, befinden sich die Unterkünfte für die ca. 130 Ingenieure und Wissenschaftler, die in Paranal arbeiten, ebenso wie für die Astronomen aus aller Welt, die zur Beobachtung anreisen. Über den Pool mit einer tropischen Gartenanlage im Zentrum der Residencia spannt sich eine lichtdurchlässige Kuppel, die bei Sonnenuntergang komplett abgedunkelt wird, ebenso wie jedes Fenster und jede Tür, damit kein Streulicht die nächtliche Arbeit der Teleskope beeinträchtigt. Fünf Kilometer oberhalb stehen das Kontrollgebäude, die vier grossen Teleskopanlagen mit ihren 8m Spiegeln und die vier kleinen Auxiliary Teleskope. Bei Sonnenuntergang konnten wir das sich täglich wiederholende spektakuläre Schauspiel beobachten : Wie von Geisterhand öffnen sich die Dächer und Seitenwände der Domes, die die kostbaren Spiegel beherbergen. Mit unglaublich weichen und langsamen Bewegungen dreht sich das Teleskop dem Sternenhimmel entgegen, bereit, um 14,7 Milliarden Lichtjahre in unser Universum hinauszublicken.......auf Exoplaneten, Braune Zwerge, Sternenwinde und Schwarze Löcher......um eines Tages vielleicht das Rätsel unserer gesamten Existenz zu lösen.........
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